Aktualisiert 19.05.2019

Oorlogschip "Wapen van Edam" 1644 - 1666

Holger Bäthies

Das Vorbild

Die Wapen van Edam war ein niederländisches Kriegsschiff (Oorlogschip) der Admiralität Amsterdam aus dem Jahr 1644. Die Quellen zum Schiff sind recht spärlich und auch widersprüchlich.
Für die Länge über die Steven finden sich zwei Angaben 120 und 124 Fuß (34 - 35 m), die Breite auf Spant wird mit 28 Fuß (7,92 m) und die Raumtiefe mit 11 Fuß (3,11) angegeben. Es sollte sich um den Amsterdamer Fuß zu 283 mm handeln. Das Schiff war zuletzt in der britischen Royal Navy im Dienst, hier finden sich in der Literatur abweichende Angaben. Die Kiellänge zu 103 Fuß (31,4 m), Breite über die Planken 30 Fuß (9,14 m), Raumtiefe 13,5 Fuß (4,11 m), 493 tons Burden. Hier nun das englische Fuß zu 304,8 mm.

Die Bewaffnung schwankte zwischen 28 und 38 Geschützen, wobei die Anzahl der Geschütze mit der Zeit eher ansteigt. Bei der Hauptartillerie handelte es sich um eine für die Zeit übliche Mischung aus 6-, 8- und 12-Pfündern.

Das Edamer Stadtwappen zeigt einen schwarzen Bullen, daher waren neben Edam auch Bull oder Zwarte Bull als Namen gebräuchlich.

Die Wapen van Edam war 1651 Teil eines Geschwaders das unter Admiral Tromp im Ärmelkanal gegen Freibeuter operierte. Im Jahre 1653 war sie Teil eines Geleitzuges unter Admiral de With der vor Texel in einen starken Sturm geriet, in dem etliche Schiffe verloren gingen.
In den englisch-niederländischen Seekriegen war das Schiff an den Seeschlachten von Scheveningen (1653) und Lowestoft (1665) beteiligt. Bei Lowestoft wurde das Schiff durch die Briten aufgebracht und als Black Bull in die Royal Navy übernommen. In der Viertageschlacht im darauffolgenden Jahr wurde die Black Bull von den Niederländern zurückerobert, dabei aber so stark beschädigt, daß es noch während der Seeschlacht mit erheblichen Verlusten sank.

Das Modell

Takelung

Die Artikel in den Logbüchern 2003 zu den Bestecken seeländischer Schiffe und die Rekonstruktion der Eendracht in den Logbüchern 2004 bis 2006 weckten mein Interesse am niederländischen Schiffbau. Ein Wasserlinienmodell im Maßstab 1/160 sollte entstehen.
Als Hintergrund entschied ich mich für die Seeschlacht bei Lowestoft, das Modell sollte einige Gefechtsschäden aufweisen. Die Wahl fiel auf die Wapen van Edam, da sowohl die grundlegenden Abmessungen bekannt sind, als auch Zeichnungen der zeitgenössischen Maler Willem van der Velde Vater und Sohn existieren. Zusätzlich gibt es Baukontrakte von Schiffen ähnlicher Größe, auf die ich beim Zeichnen der Pläne und bei der Konstruktion zurückgreifen konnte.

Wapen van Edam

Mir lag daran die Stimmung maritimer Gemälde und Zeichnungen, insbesondere der von den van de Veldes, im Modell einzufangen.
Die Grundplatte des Dioramas mißt 28 x 37 cm, das Modell ist über alles 29 cm lang.

Neben Ahorn Furnier und diversen Holzleisten kamen auch Polystyrolleisten für Grätings, Zierleisten und Geländer zum Einsatz.

Rumpf Ansicht

Der Zierrat ist komplett aus dem 2-Komponeten Epoxidharz "Magic Sculp" geknetet.
Die zahlreichen Bolzen in der Rumpfbeplankung wurden durch Kamillesamen imitiert.
Die Takelage ist aus Fliegenbindegarn unterschiedlicher Stärke geschlagen.
Sämtliche Blöcke sind Eigenbauten aus Papier, die kleineren Jungfern sind wiederum aus "Magic Sculp" gefertigt. Für die Segel wurden Papiertaschentücher verwendet.
Die Besatzung besteht aus Eisenbahnfiguren der Spur N, die alle mehr oder weniger stark umgebaut. In der Summe tummeln sich deutlich über 100 Figuren auf dem Modell.


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