Aktualisiert 03.11.2017

Bewaffnete Ghanja um 1800

Wolfram Pacher

Das fertige Modell

Im arabischen Raum: Persischer Golf, Mittelmeer, Rotes Meer und angrenzenden Gebieten waren viele Schiffstypen unterwegs. Ihre Namen sind vielfältig: Bagalla, Zaruk, Ghanja, Khalissa und viele mehr. Von den Europäern wurden sie als Dau bzw. Dhow bezeichnet. Typisch waren Schratsegel, die sogenannten Dausegel, wie sie auch an der vorgestellten Ghanja gefahren wurden.

Modell mit stehenden Gut

Ghanjas besaßen lange, schlanke Rümpfe. Der überstehende Achtersteven verstärkt diese Wirkung noch. Das vorliegende Modell entstand nach einem Plan von Wolfram zu Mondfeld, veröffentlicht im Buch „Die arabische Dau“ Hinstorff Verlag Rostock 1979 vom o. g. Autor. Grundlage für das Modell im Maßstab 1:50 sind folgende Abmessungen:
Länge Kiel 15,50 m
Länge KWL 20,48 m
Länge über alles 30,10 m
Breite 5,40 m
Tiefgang 2,10 m
Segelfläche 305,59 qm

Kanone

Auf Grund der guten Segeleigenschaften war dies ein bevorzugter Typ für Kriegsschiffe und Piraten. Bewaffnet war die Ghanja mit acht 6-Pfünder-Kanonen und einigen Drehbassen.

Im Bedarfsfall konnte die Ghanja gerudert werden. Dazu wurden acht 6 – 7 Meter lange Hilfsriemen durch die Geschützpforten gesteckt. Die Hilfsriemen wurden auf dem Deck gelagert.

Meist wurden zwei Draggen mit einer Länge von 1,3 bis 1,6 Meter als Anker mitgeführt, die für diese Schiffsgröße relativ klein sind.

Die Wanten sind über Blöcke steif gesetzt. Zum schnellen Lösen sind diese durch Knebel mit den Taljen verbunden.

Khalissa

Im Schlepp wurde ein Beiboot, in diesem Fall eine Khalissa, mitgeführt. Diesen Bootstyp gab es in verschiedenen Größen. Hier wurde die mittlere Größe als Beiboot verwendet. Zu r Fortbewegung waren drei Paar Riemen und ein Hilfssegel im Boot. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Khalissa weder über Dollen noch Duchten verfügt, denn im arabischen Raum wurde im Stehen gerudert.

Ghanjas wurden meist in bunten Farben bemalt. Die Beiboote erhielten die gleiche Farbkombination. Auch die Segel waren farblich von natur, gelb, weißlich bis sattes ocker gestaltet.

Alle im Text erwähnten Fakten sind dem o. g. Buch entnommen.


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