Aktualisiert 16.02.2011

Modell einer Kaag gegen Ende des 18. Jahrhunderts

Horst Menzel

Rumpf der Kaag. Backbordseite

Ein nicht weniger wichtiger Schiffstyp als die Schmal- und Weitschiffe war im 17. Jahrhundert die Kaag. Ursprünglich ein schlankes Schiff mit einem geraden Steven, ähnlich dem Schokker, wurde der Typ Anfang des 18. Jahrhunderts rund und breiter gebaut um eine größere Ladekapazität zu erreichen.
Die Kaag zählte damit zur Familie der Tjalken.

Steuerbordseite. Die Tür am Roof ragt beim Öffnen über die Bordwand

Anfangs fuhr man ein Sprietsegel, genauer gesagt: ein Hochnocksegel. Später kamen das Gaffelsegel mit der festen Gaffel und das Gieksegel mit Baum – genannt: der fallende Besan - hinzu.

Das Sprietsegel war in den Niederlanden lange Zeit das bekannteste und gebräuchlichste Segel in der Binnen- und Küstenschifffahrt und wurde zur größtmöglichen Perfektion entwickelt.

Das stehende Gut nebst Sprietbaum ist provisorisch angebracht

An diesem Modell wird dargestellt, wie ein solches Segel mit Toppsegel getakelt wurde.
Während die Takelung einer Stagfock oder eines Klüvers weitgehend bekannt ist, gibt es beim Sprietsegel einige Besonderheiten, die es ermöglichen, von Deck aus das Segel an den Mast dicht zu geien, so dass der schwere Sprietbaum als Ladebaum genutzt werden konnte, ohne dass das Segel abgenommen zu werden brauchte. Dafür war eine Ladetalje angeschlagen.
Das Toppsegel konnte ebenfalls von Deck aus dichtgegeit oder auch geborgen, d.h. an Deck geholt werden.

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