Aktualisiert 04.11.2020

HAVHINGSTEN FRA GLENDALOUGH

Text und Fotos: Kurt Trapp

Die HAVHINGSTEN FRA GLENDALOUGH ist der Nachbau eines im Roskildefjord in Dänemark gefundenen Wracks, das mit vier weiteren Schiffen aus der Zeit der Wikinger als Seesperre zum Schutz des damaligen dänischen Königssitzes Roskilde versenkt wurde.
Nach dem Fundort bekamen die Wracks die Namen Skuldelev I – V und wurden nach der Bergung im Jahr 1962 im Vikingskibsmuseet ausgestellt, erforscht und als Replika nachgebaut.
Die Skuldelev II war ein etwa 30 Meter langes Kriegsschiff (Langschiff), das der Dendrochronologie zufolge im Jahr 1042 in Dublin gebaut wurde und 2000 bis 2004 als HAVHINGSTEN FRA GLENDALOUGH wieder erstand.

Bei einem Besuch in Roskilde konnte ich das Schiff besichtigen und viele Fotos machen, die sich beim Bau des Modells als sehr hilfreich erwiesen.
Weitere Quellen waren die vom Museum herausgegebenen Bücher:

The Viking Ship Museum Roskilde: „Welcome on board! The Sea Stallion from Glendalough“, Roskilde 2007

Max Vinner: „Viking Ship Museum Boats“, Roskilde 2002

Jochen von Fircks: „Wikingerschiffe“ , Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2014

Ole Crumlin-Pedersen:“Viking-Age Ships and Shipbuilding“ Schleswig &Roskilde 1997

Bei vielen Details, die in den Büchern und auf meinen Fotos nicht erkennbar waren, erwiesen sich Filme aus dem Internet als hilfreich, besonders, wenn es um Einzelheiten der Takelage ging.

Schwieriger war es, einen – bezahlbaren – Spantenriss bzw. Bauplan zu bekommen. Den habe ich dann unter www.donsmaps.com gefunden, einer nicht kommerziellen Website, die die fünf Wikingerschiffe von Roskilde beschreibt.

Das Schiff ist als Standmodell konzipiert und im Maßstab 1:25 gebaut. Das ergab folgende Maße:

- Länge : 120 cm
- max. Breite: 15 cm
- Seitenhöhe: 7,5 cm

Als Material kam Buchenholz zum Einsatz, mit Ausnahme der Planken, die aus unterschiedlich starken Birkensperrholzplatten geschnitten wurden.
Die Farbgebung mit Beize, Acryl- und Ölfarben sollte dem Modell ein möglichst gebrauchtes Aussehen geben, das dem des Originals nach der Überfahrt nach Dublin im Jahr 2007 nahe kam.

Die Vorgehensweise beim Bau des Modells sollte dem der Replika und wahrscheinlich auch des Originalschiffes möglichst nahe kommen, d.h. zuerst wurde der Kiel und die Steven erstellt und die Planken eingebaut. Danach begann der Innenausbau mit den Bodenwrangen, die man hinterher leider nicht mehr sehen würde, da die Decksdielen den Blick darauf verdecken. Einige Dielen wurden jedoch weggelassen, so dass an zwei Stellen ein Blick auf Wrangen und Kiel möglich ist. Auflanger und die Knie der Decksbalken wurden alle individuell verziert, dann die Stringer eingebaut und die Decksdielen gefertigt, die durch Beizen und Schleifen ein benutztes Aussehen bekamen.

Zum Original und zum Modellbau sind in den LOGBUCH-Ausgaben 2020/2 und 2020/3 Beiträge erschienen.


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