Aktualisiert 10.03.2017

Modell einer Replik der SANTA MARIA im Maßstab 1:100

Wolfgang Bohlayer

Sicherlich gibt es einige unter den AK-Mitgliedern, deren modellbauerisches Schaffen während der Jugend auch den Bau eines Modells der SANTA MARIA (vielleicht von Graupner) beinhaltete. So ist es auch mir ergangen.
In einem Anfall von Nostalgie beschloss ich vor einigen Monaten, mal wieder das Schiff von Kolumbus zu bauen, diesmal aber in meinem Maßstab 1:100, um das fertige Machwerk dann auch mit meinen anderen Modellen gleichen Maßstabs vergleichen zu können. Es sollte ein Diorama entstehen, d. h. das Schiff sollte in einer mäßig bewegten See raumschots auf Bb-Bug segelnd dargestellt werden. Demgemäß war ein Wasserlinienmodell zu bauen.

Nun stand die Frage an: welche SANTA MARIA sollte es denn nun sein? Wie bekannt gibt es mindestens 3, wenn nicht noch mehr Rekonstruktionen dieses berühmten Schiffes.
Wieder meinem Nostalgie-Gefühl folgend, entschied ich mich für den sogenannten „spanischen Regierungsentwurf“ von Duro, der im Jahre 1892 die Grundlage für einen Nachbau bildete, der im Jahre darauf – zusammen mit Nachbauten der beiden anderen Schiffe der Kolumbusflotte – auf der Weltausstellung in Chicago gezeigt wurde. Für mich hat dieser Entwurf den meisten Reiz, da er im Gegensatz zu den anderen, späteren, Rekonstruktionsversuchen am harmonischsten wirkt.

Mir ist klar, dass auf der Basis der heutigen Erkenntnisse die SANTA MARIA etwas anders aussieht; deshalb bezeichne ich mein Machwerk auch als Modell der Replik von 1892 und nicht als (versuchter) Nachbau des ursprünglichen Schiffes von 1492. Mir ist auch klar, dass dieser Entwurf einige Merkmale hat, die im ausgehenden 15. Jahrhundert noch nicht bekannt waren (z. B. Nagelbänke). Aber he, ich baue zu meinem Vergnügen und nicht aus hochwissenschaftlichem Interesse.

Als Basis dienten mir die Risse von H. E. Adametz, die als Beilage in dem Buch „Die Kolumbusschiffe von 1492“ von H. Winter eingelegt sind. Diese Pläne sind in 1:50 gehalten, die ich auf 1:100 verkleinerte. Die Länge zwischen den Loten des Modells beträgt demgemäß 21,3 cm. Also ein recht kleines Modell, was mir entgegen kam, da ja noch „rundherum“ eine Wasseroberfläche gestaltet werden sollte.


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