Schiffsmodelle in dänischen Museen
Text und Photos: Matthias Beckmann
In den Sommerferien 2025 hatte ich die Gelegenheit, das vor einigen Jahren neu eröffnete „Museet for Søfart“ in Helsingør, sowie das Schloß Rosenborg und das „Krigsmuseet“ in Kopenhagen zu besuchen. Ich möchte an dieser Stelle keinen Überblick über diese Museen geben, da ich mich aufgrund der Fülle der dort ausgestellten Exponate notwendigerweise auf mein Interessengebiet, dh. die hölzernen Segelschiffe ziviler und militärischer Nutzung beschränkt habe. Die Modelle sind überwiegend zeitgenössisch und decken einen geschichtlichen Zeitraum vom 17. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert ab. Ich zeige einige der herausragendsen Beispiele für die Qualität der Sammlungen und versuche dabei, eine gewisse zeitliche Chronologie einzuhalten.
Beginnen möchte ich mit der Schatzkammer im Schloß Rosenborg. Dort befindet sich ein Teil der Elfenbeinarbeiten des dänischen Königshauses. Unter anderem mehrere Modelle von niederländischen Schiffstypen, sowie das prächtige Modell der Fregatte Norske Løwe, welches von Jacob Jensen Nordmand ca. 1645 für König Christian IV angefertigt worden war.
Aus dem Museum in Helsingør möchte ich hier das beeindruckende Modell des Segelschulschiffes Køpenhavn im Maßstab 1: 50 vorstellen. Gebaut 1921, verschollen 1928. Dazu den Heckspiegel des Modells der Disco, sowie eines der ältesten Werftmodelle Dänemarks. Die Ausstellung ist zum Schutz der Exponate stark abgedunkelt und relativ verwinkelt. Daher lassen sich viele Modelle nicht richtig photografieren, was schade ist, da die Sammlung von Modellen regionaltypischer Küstenfahrzeuge sehr umfangreich und interessant ist.
Das Krigsmuseet bildet, trotz seines unsympathischen Namens eine der reizvollsten Sammlungen historischer Modelle. Für mich von besonderem Interesse waren zudem die ausgestellten Wachsmodelle von Galionsfiguren und Heckspiegeldekorationen. Das Museum ist sehr gut ausgeleuchtet, leider spiegeln dadurch die Vitrinen stark. Einige Modelle ließen sich dadurch nicht in der Totale photografieren. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, wieder nur eine kleine Auswahl in chronologischer Reihenfolge:
Fyen von 1743, ein zeitgenössisches Großmodell
Dronning Juliane Marie von 1752, ein zeitgenössisches Modell im Maßstab 1:36, gebaut von den Schiffbauern „Trane, Stork und Staer“, welches die Anatomie eines dänischen 70-Kanonen-Linienschiffes bis in kleine Details hinein zeigt. Mit eines der beeindruckendsten Modelle der Sammlung.
Amager von 1760, Modell 1:32 des dänischen Modellbauers Peter Maack 1989
Fregatte Bornholm von 1774, Modell 1:32 des dänischen Modellbauers Peter Maack
Hvide Oern von 1798, Modell 1:32 des dänischen Modellbauers Peter Maack aus dem Jahre 2003
Dannebrog von 1850, zeitgenössisches Modell des letzten dänischen Linienschiffes mit reinem Segelantrieb.
In einer stark abgedunkelten Vitrine ohne näherer Erläuterung fand ich zudem noch die historischen Werftmodell der Lustjacht Falster und des 60 Kanonen-Linienschiffes Sophia Hedevig von 1731
Abschließend möchte ich noch einige der schönen Wachsmodelle aus dem 18. und 19. Jahrhundert zeigen, die das Museum in seinen Ausstellungen zeigt.