Aktualisiert 07.09.2020

Das Nydamboot (310 – 320 n.Chr.)

Text und Fotos: Klaus Lingenauber

Nydamboot

Im Archäeologischen Landesmuseum Schleswig-Holstein wird der Bootsfund vom Nydammoor verwahrt. 1863 wurde das gut 23 Meter lange Ruderfahrzeug bei Sønderborg gefunden. Das einzigartige Boot aus der Eisenzeit wurde einst mit seiner Ausrüstung ohne vorrangehende Zerstörung im Moor versenkt. Der Fund machte es möglich, erstmals ein vorgeschichtliches, hochseetaugliches Schiff zu untersuchen.

Dolle bzw. Keipe

Nur wenige Dinge sind am Original rekonstruiert da Originalteile schlecht erhalten sind. Dazu zählen bspw. die Dollen (auch »Keipen« genannt), die Dollbordplanke auf der Backbordseite und die eisernen Klinknägel. Die hölzernen Männerköpfe wurden erst in den 1990ern bei Nachgrabungen gefunden. Sie könnten den Abschluss von Dollbordplanken gebildet haben welche als Spritzwasserschutz an den Bootsenden gedient haben könnten.

Bug des Nydambootes

Der Rumpf besteht aus fünf geklinkerten Plankengängen welche durch die erwähnten Klinknägel gehalten werden. Auf der Oberseite des Kiels und den Innenseiten der Planken sind Zurrklampen eingearbeitet an denen die Spanten eingebunden sind.

Das Boot ist nicht nur sehr formschön anzusehen, ein Nachbau in den 1930er Jahren (STEDINGSEHRE, 1934) bewies auch dessen gute Seegängigkeit. Das Nydamboot hat eine eigene Ausstellungshalle im Schloß Gottorf in Schleswig.

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