Aktualisiert 30.05.2012

Musée de la Marine in Port Louis

Dr. Markus Leber

Zweites Portal mit Zugang zum Festungs-Kernbereich

In der Bretagne nahe der französischen Stadt Lorient liegt die Gemeinde Port Louis. Hier befindet sich ein weiteres Museum des Musée de la Marine in einer eindrucksvollen Festung, die in das Meer hinein gebaut wurde. In die Festung gelangt man durch 2 Tore. Zwischen den Toren liegt eine lange steinerne Brücke. Nur während der Flut wird der Kernbereich der Festung vom Meer eingeschlossen. Die Festung deckte die Einfahrt in die Bucht und den Hafen von Lorient ab. Der Name der Stadt leitet sich von L'Orient ab, welches auf französisch "Der Orient" bedeutet, denn Lorient hatte große Bedeutung für den französischen Überseehandel, besonders nach Ostindien. Die französische Ostindische-Kompanie verwendetet ihn als Hauptstützpunkt. Ziel waren zunächst Niederlassungen entlang der afrikanischen Küste, sowie in Südostasien und Fernost. Aus Japan und China wurden Porzellan und Seide eingeführt.

Erstes Portal zum vorgelagerten Festungteil

Kaffee, Tee und andere Genussmittel stammten aus Indien, Madagaskar oder den arabischen Staaten. Auf dieser Basis erwirtschaftete die Kompanie große Gewinne. Entsprechend befindet sich im heutigen Museum eine größere Ausstellung zum französischen Ostindienhandel. Dioramen und Gemälde vermitteln einen guten Eindruck von den Hafen- und Werftanlagen des 17. und 18. Jahrhunderts. Es gibt ebenso zahlreiche Schiffsmodelle von französischen Ostindienseglern. Neben zeitgenössischen Modellen findet man einige Modelle aus den 1970er Jahren, die von dem Modellbauer Jean Delouche gebaut wurden. Sie werden teils mit Figuren lebhaft in Szene gesetzt. Diese Modelle sind gut gebaut und vielen deutschen Modellbauern sicher weitgehend unbekannt. Eine weniger positive Überraschung ist allerdings das Fotografierverbot innerhalb der Ausstellung zur französischen Ostindienkompanie.

Port Louis Musée de la Marine In der übrigen Zitadelle darf hingegen fotografiert werden. Dieses schliesst ebenfalls das alte Arsenal mit ein. Etwas versteckt befinden sich hier weitere Modelle, angefangen mit Schiffen aus der Zeit von Jean-Baptiste Colbert bis hin zu den Panzerschiffen des frühen 20. Jahrhunderts. Diese Sammlung beinhaltet viele zeitgenössische Modelle von französischen und holländischen Kriegs- und Handelsschiffen.
Wenige Zeugnisse sind von der deutschen Besatzungszeit geblieben, in der die Zitadelle auch als Gefangenenlager verwendet wurde. Falls sich Besucher für diese Zeitspanne interessieren, können sie in Lorient den ehemaligen U-Boot Bunker besichtigen.
Port Louis befindet sich zwischen weiteren Museen des Musée de la Marine in Brest und Rochefort. Ein Besuch dieser drei Museen an der französischen Atlantikküste ist für den Schiffsbegeisterten absolut empfehlenswert.

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