Aktualisiert 07.03.2004

Zeesenboote - Ein Besuch auf der Werft E. Rammin

Siegfried Borgschulze

Bei einem Besuch in Barth an der Ostsee bekamen wir die Gelegenheit die Werft von Ekkehard Rammin zu besichtigen. Die Werft liegt außerhalb der Stadt an dem Ufer der Barthe und hat sich einen Namen für die Reparatur und Neubau von Holzbooten, speziell aber der Zeesboote gemacht.

In der Bootshalle befand sich ein Neubau eines 10,9 m langen und 3,45 m breiten Zeesbootes. Dieser Neubau wurde nach einem alten nicht mehr fahrtüchtigen, 1910 auf der Werft Jarling in Freest gebauten Zeesboot angefertigt. Der in Klinkerbauweise angefertigte Rumpf besteht aus Eichenholz. Lediglich der Schwertkasten besteht aus rostfreien Stahl. Das fertige Deck wird aus zwei Lagen Bootsbausperrholz mit aufgelegten Stabdeck bestehen. Der Innenausbau soll bis zum Spätherbst fertig sein, so das im März oder April 2004 der Stapellauf erfolgen kann. In einer weiteren Halle lagerten noch zwei(?) weitere Zeesboote die noch auf ihre Instandsetzung warteten. Leider war die Halle nicht so groß das man den Neubau im Ganzen fotografieren konnte. Zeesboote waren früher Fischerboote die mit der Zeese einem großen Schleppnetz fischten. Ihr hauptsächliches Verwendungsgebiet waren die Küsten von Mecklenburg-Vorpommern.

Heute werden sie mit dem Segelzeichen FZ nur noch als Sportboote gebraucht und sind in allen Häfen der Boddengewässer zu finden. Eine Klassenbestimmung regelt den Neu- oder Umbau dieser Schiffe. Im Sportbootregister der Zeesenboote sind zurzeit circa 90 Boote erfaßt. In fast allen Heimatmuseen findet man Bilder und Modelle dieses Schiffstyps. Im Darß-Museum in Prerow liegt im Außengelände ein altes Zeesboot. Auch im Außengelände des Meeresmuseum Stralsund auf dem Dänholm kann man ein Zeesboot besichtigen.

Zeesboot FREYA

Am 8.Mai 2004 fand in Barth auf der Werft Rammin der Stapellauf der neuen FREYA statt.
Zuvor hatten die Eigner Carola und Horst Kersten mit guten Wünschen und dem Inhalt einer Flasche Sekt den Stapellauf ihres Traumbootes eingeleitet.
Als Sie vor vier Jahren die alte FREYA kauften, hofften sie das sie noch lange Jahre damit segeln könnten. Aber das Schiff war schon zu aufgebraucht, so das ein Neubau der einzige Ausweg war.
Der Werftchef Nils Rammin baute nach den alten Maßen ein neues Schiff. Die Segel wurden von dem Segelmacher Erwin Kuhlmann vom Steinhuder Meer angefertigt.
Die neue FREYA ist 10,65 m lang und 3,40 m breit und wiegt ca. 11 Tonnen. Unter der Segelnummer FZ 27 ist das Boot in Zingst beheimatet.

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