Hinweis auf das Museum im Flughafen
Das estnische Meeresmuseum in Tallinn
Im September 2025 hatte ich im Rahmen einer Dienstreise Gelegenheit, das Meeresmuseum in Tallinn zu besuchen. Schon auf dem Flughafen wird man auf das Museum hingewiesen. Vielleicht nicht überraschend, denn zumindest flächenmäßig ist es das wohl größte Museum der Stadt. Es verteilt sich auf zwei Standorte, in der Barbakane ‚Dicke Margarete‘ der Altstadtbefestigungen und etwas nördlich, aber noch gut zu Fuß erreichen, im Hangar der ehemaligen Seefliegerstation Lemnusadam.
In der Stadt sind die Reste einer 2015 gefundenen Kogge vom Ende des 15. Jh. in einem, von außen nicht sichtbaren, Anbau an die Barbakane ausgestellt. In dem Festungsturm selbst wird über mehrere Stockwerke die Schiffahrtsgeschichte nachgezeichnet. Das Museum hat eine wechselvolle Geschichte von der Gründung kurz nach der Selbständigkeit Estlands im Jahr 1920, der Auflösung während der Sowjetherrschaft 1944 bis 1991, während der die Bestände teilweise in andere Museen eingegliedert und teilweise von der Museumsleitung verborgen wurden, bis Wiedergründung zur neuerlichen Eigenstaatlichkeit Estlands hinter sich. So ist die Mehrzahl der Schiffsmodelle erst nach 1991 entstanden.
Der Hangar beherbergt als größtes und wichtigstes Objekt das U-Boot LEMBIT (1938). Die Ausstellung zeichnet die Geschichte der estnischen Marine während der ersten Periode der Unabhängigkeit in den 1920er und 1930er Jahren nach sowie den Unabhängigkeitskrieg in den Jahren 1918 bis 1920. Daneben gibt es eine Abteilung zum Beitrag estnischer Kommandanten an russischen Expeditionen des 18. Und 19. Jh., eine Sammlung von Sportbooten und Eisjachten, eine Seezeichen- und Seeminensammlung, sowie das Maasilinn-Wrack aus dem 16. Jh.
Auf der Freifläche seitlich vor dem Hangar sind verschiedene Patroullienboote an Land ausgestellt und im Hafenbecken davor liegt der Eisbrecher SUUR TÖLL von 1914.

