Aktualisiert 02.06.2015

150 Jahre Seenotrettung in Deutschland

Thomas Wilberg

46m-Rettungskreuzer HERMANN MARWEDE - von maritimus (MARWEDE 13.01.) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons]

In diesen Tagen feiert die DGzRS ihr 150-jähriges Bestehen. Das Seenotwesen in Deutschland fing mit mehreren lokalen Organisationen an, die im Laufe der Zeit zu einer nationalen Seenotrettungsorganisation, der DGzRS, zusammengefasst wurden.
Heute ist die DGzRS immer noch eine private, auf Spendenbasis finanzierte Organisation, die national die Aufgabe der Rettung aus Seenot wahrnimmt und oft mit anderen nationalen und internationalen Organisationen zusammenarbeitet. Die Zentrale ist in Bremen am Weserufer gelegen, inklusive einer Slipbahn und einer Wartungshalle, die groß genug ist, dass ein Seenotrettungskreuzer darin Platz hat.
Auf dem Gelände steht ein ausgemusterter Seenotrettungskreuzer als Museumsschiff.

Von den geruderten Strandrettungsbooten bis zu den Rettungskreuzern der 46m-Klasse war es ein weiter Weg der Entwicklung. Viele dieser Schiffe üben eine Faszination auf Schifffahrtshistoriker und Modellbauer aus und so gibt es eine Vielfalt von Modellen davon. Auf der Intermodellbau 2015 hatte die DGzRS eine große Fläche, auf der zum Anlaß der 150-Jahr-Feier weit über 100 Modelle von Rettungseinheiten der DGzRS und anderer Organisationen zu sehen waren.
Hier sind einige Eindrücke dieser Ausstellung:

Die Zentrale der DGzRS im Modell 1:250. Im Vordergrund der Museumkreuzer, dahinter die Bootshalle mit der Slipbahn und die Verwaltungsgebäude.

Die GEH. RAT SARTORI war ein Boot der 12,5m-Klasse, die im Krieg bei Pahl in Hamburg in Serie gebaut wurde. Diese Boote waren der Grundstock des Rettungswesens zum Neuanfang nach dem Krieg.

Ein Seenotrettungskreuzer der 2.ten Generation: Ein Rumpf, der leicht und fest war, selbstaufrichtend und extrem stabil, drei komplette Antriebsstränge und ein Tochterboot, das selbständig operieren und mit wenig Aufwand wieder an Bord genommen werden konnte: das waren die Rettungskreuzer der zweiten Generation, die Einheiten der BERMPOHL-Klasse. GEORG BREUSING liegt heute als Museumskreuzer in Emden.

Im laufenden Einsatz wurde klar, dass man auch einige wenige Kreuzer brauchte, die größer, standfester und ausdauernder waren, als die normalen Kreuzer, und die auf Seestation liegen konnten. Die 44m-Klasse wurde entwickelt und 3 Einheiten gebaut. JOHN T. ESSBERGER ist heute im Technik-Museum Speyer zu besichtigen.

Die Rettungskreuzer der ersten und zweiten Generation hatten ihre Lebensdauer erreicht und eine dritte Generation wurde entwickelt, die das Konzept der Seenotrettungskreuzer aufgrund der Erfahrungen der Praxis weiterführte. VORMANN LEISS ist ein SRK der EISWETTE-Klasse.

Vor Ort in den kleineren Stationen wurden auch modernere Einheiten benötigt und so wurden etliche Boote wie die HEILIGENHAFEN gebaut, die selbständig oder in Zusammenarbeit mit größeren Einheiten operieren. Fischer und Wassersportler sind ihre häufigsten "Kunden".

Die Kreuzer der Seestationen der 44m-Klasse mussten abgelöst werden und die 46m-Klasse mit dem Typschiff HARRO KÖBKE ist das Ergebnis dieser Entwicklung.

Inzwischen ist es Zeit für die vierte Generation der Seenotrettungskreuzer. Die Schiffe sind eckiger geworden, ein geschlossener, höher gelegener Fahrstand und eine gedrungenere Form zeichnen diese Schiffe aus. Die neue EISWETTE gehört dieser Klasse an.

Mehr Material über die DGzRS gibt es auf deren Seiten im Web: http://www.seenotretter.de
 
Auf Wikipedia gibt es einen ganz guten Abriss der Geschichte der DGzRS und eine Übersicht der Einheiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_zur_Rettung_Schiffbrüchiger
 
Die DGzRS unterhält einen Online-Shop, über den man auch Modellbaupläne verschiedener Einheiten bestellen kann:
http://seenotretter-shop.de/schatzkiste/modellbau.html

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