Aktualisiert 01.01.2006

Mainz - Frankfurter - Marktschiff um 1757

Horst Parchatka


Wasserdiligencen entwickelten sich aus den Marktschiffen, die Waren vom Land in die Städte brachten. Meist waren dies kleine Nachen. Daraus entwickelte sich ein nach Plan fahrender, auf Reisende ausgerichteter Schiffsverkehr. Dies waren die sogenannten Postschiffe. Zwischen Mainz und Frankfurt wie auch in andern Städten gab es wegen des großen Publikumsverkehr besonders große Schiffe, die nur für Reisende bestimmt waren. Für die Beförderung von Waren und Reisegepäck wurden sogenannte Anhangschiffe mitgeführt. Auf einem Großgemälde von F.W. Hirt im Historischen Museum in Frankfurt am Main ist ein Schiff zu sehen, dass dem Typ des Marktschiffs entspricht.

Dies Gemälde diente als Vorlage zur Rekonstruktion dieses Modells. Im Vergleich mit ähnlichen Schiffen der Zeit wurde von mir für das Schiff eine Länge über die Steven von 22,60 m und eine Breite von 4,60 m festgelegt. Unter Deck des Schiffes befanden sich drei Räume mit ca. 50 Quadratmetern. Im vorderen großen Raum stand eine Theke für den Marketender und ein Herd für die Bereitung von Speisen. Öfen sorgten für Wärme, Toiletten für die Notdurft. Im Hinterschiff befand sich ein kleines Zimmer für besondere Gäste. Das Dach der Kajüte war begehbar. Ein niedriges Geländer umgab das Oberdeck. Dieses Geländer diente weniger zum Schutz der Fahrgäste, sondern sollte verhindern, dass Gepäck ins Wasser fiel. Auf vielen ähnlichen Schiffen ist gar kein Geländer vorhanden.

Literatur:
Horst Parchatka, MAINZ-FRANKFURTER-MARKTSCHIFF um 1767, in DAS LOGBUCH, 33. Jahrg. 1997 H.4,S.184-193 (72 x 14,5 Fuß Rhl.)

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